Vereinsgeschichte

Chronik des Angelsportverein Frankfurt/Main-Sachsenhausen e.V., gegründet 1914 Ebenso wie es in der Festschrift zum 40- und 50-jährigen Bestehens unseres Vereins geschehen ist, soll ausAnlass des 75-jährigen Jubiläums eine Übersicht der Geschichte des Vereins gegeben werden. VEREIN- das heißt: vereint sein, etwas gemeinsam tun. In diesen Worten liegt das Wesen jeden Zusammenlebens. Im Zusammenschluß Gleichgesinnter kann Freude, Lebensqualität und Bereicherung des Alltags erfahren werden. Diese Gedanken müssen Pate gestanden haben, als unser Verein am 30. März 1914 in Frankfurt-Sachsenhausen von 17 Sportfischern gegründet wurde mit dem ehrgeizigen Ziel, die gleichgesinnten Freunde des Angelsports zusammenzuführen und die unbeachteten und bedrohten Lebensgemeinschaften im und am Wasser zu erhalten und zu schützen. Wir sind stolz darauf, das handgeschriebene Gründungsprotokoll sowie alle handschriftlich festgehaltenen Aufzeichnungen über alle Hauptversammlungen und Vorstandssitzungen bis zum Jahr 1939 zu besitzen.

1915 zählte der Verein trotz Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 über vierzig Mitglieder. Danach ruhte das Vereinsleben bis 1920 Im Dezember dieses Jahres fand die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg und Wahl eines Vorstandes statt. Ab diesem Zeitpunkt hat sich das Vereinsleben entwik-kelt und die Mitgliederzahl stieg im Jahr 1921 auf 150.

1925 - Das erste vereinseigene Gewässer an der Nidder bei Heldenbergen wurde gepachtet, nachdem man bis dahin vorwiegend im Main gefischt hatte. Im gleichen Jahr wurde an der Kinzig bei Geinhausen durch Pacht eines Gewässerstücks Fuß gefaßt. 1930 Die Mitgliederzahl stieg auf 250. Anfang der dreißiger Jahre kamen die Gewässerstrecken an der Kinzig bei Wächtersbach und im Lamboywald, sowie die Weiher bei Dreieichenhain und Götzenhain hinzu, ebenso das Nidderstück bei Eichen und 1931 der Krebsbach oberhalb Marköbel abwärts bis zur Grenze zwischen dem Gemeindebezirk Bruchköbel und der Domäne Kinzigheimerhof.

1939 - Das 25jährige Stiftungsfest fiel in das Jahr 1939. Wie schon im Gründungsjahr brach wieder ein Weltkrieg aus. Schwerer noch als das erste Mal wurde der Verein in seinen Grundfesten erschüttert. Tragischer Höhepunkt war das Jahr 1944/45, als unsere Heimat zum großen Teil in Schutt und Asche fiel. Der größte Teil unserer Mitglieder, soweit sie nicht sowieso als Soldaten ihre Pflicht erfüllten, wurden mit unzähligen anderen Bürgern als Evakuierte in alle Winde zerstreut. Das Jahr 1946 brachte die erste Mitgliederversammlung nach dem Kriegsende. Die Mitgliederzahl stieg rapid auf 550. Natürlich waren infolge der "mageren" Jahre auch ein großer Teil sogenannter "Kochtopfangler" dabei.

1948 - Im Jahr der Währungsreform 1948 ging es mühsam wieder von vorne los. Langsam aber stetig ging es aufwärts und 1959 gelang es durch Anpachtung von etwa 6 km der Gersprenz bei Wersau im Odenwald dem Verein ein echtes Salmonidengewässer zu verschaffen und so die Vielseitigkeit unserer Fischgründe zu ergänzen. Im gleichen Jahr erfolgte die günstige Abrundung unserer Niddergewässer nach unten und durch Anpachtung des Mittelstücks, das unser Wasser bis dahin in zwei Teile schnitt. Die Nidderstrecke begann somit an der Eisenbahnbrücke bei Höchst und endete an der Mühle bei Heldenbergen.

1957 - In diese Zeit und zwar 1957 fällt die Gründung der Interessengemeinschaft der Nidderpächter, die eine Parallele zur Interessengemeinschaft der Kinzigpächter darstellt. Schon damals war geplant, die Gemeinschaftsbefischung der Nidder durch alle Mitgliedsvereine der I. G. Nidder zu erreichen. Daß dies nach dreißig Jahren zum Teil in die Tat umgesetzt werden konnte - die Nidder wird ab 1987 von 5 Vereinen gemeinschaftlich befischt - ist neben den anderen Niddervereinen besonders unserem Verein zu verdanken, der hier federführend und damit bahnbrechend gewesen ist.

1964 - Im 50. Jubiläumsjahr 1964 betrug die Mitgliederzahl 400. Das jährliche Beitragsaufkommen lag bei ca. DM 15.000,- und rund DM 11.000,- wurden für Besatzmaßnahmen aufgewendet. In dieses Jahr fällt auch die damals neu erarbeitete Satzung. Nun zu den vergangenen 25 Jahren, die dem Verein viele neue einschneidende Veränderungen gebracht haben. Gedacht wird hier in erster Linie an die Pachtung der beiden Nolte-Seen bei Rodenbach. Zuerst der kleine See in 1968 und zwei Jahre später der große See. An diesen ehemaligen sterilen Kiesgruben wird seit dieser Zeit von unserem Verein Naturschutz praktiziert. Tausende von Arbeitsstunden wurden von unseren Mitgliedern erbracht, um Lebensgemeinschaften im und am Wasser zu schaffen. Die Renaturierung ist so erfolgreich, daß wir jetzt nicht nur ein erstklassiges Angelgewässer haben, in dem auch bestandsbedrohte Fische wieder heimisch geworden sind, sondern auch ein intaktes Biotop durch uns geschaffen wurde, in dem sich neben Amphibien auch seltene Vogelarten wie Eisvogel, Haubentaucher, Graureiher und andere angesiedelt haben. Fazit: Wie sich die Landschaft rund um die Seen heute darstellt, ist nur durch die Arbeit der Angler in Verbindung mit den Eigentümern des Seeplatzgeländes zustande gekommen.

Ab dem Jahr 1970 etwa wurden dort Stellplätze, zuerst für Zelte und dann für Wohnwagen geschaffen. Eine ausgediente Bauhütte diente als Vereinsheim. In den Jahren 1982 bis 1985 wurde eine neue Hütte mit zeitgemäßer Toilettenanlage erstellt. Dieser Vereinstreffpunkt dient in erster Linie, dem Vereinsleben noch mehr gerecht zu werden. Die Stellplatzinhaber sorgen für einen fast ganzjährigen Hüttendienst an den Wochenden und bei besonderen sportlichen Veranstaltungen. Das Thema See soll nicht abgeschlossen werden, ohne auf die im vergangenen Winter erfolgte Baumfällaktion hinzuweisen. Dies ist erforderlich geworden, weil die vor etwa dreißig Jahren angepflanzten Pappeln teilweise alterschwach und krank geworden sind. Da sie außerdem standortfremde Gewächse sind, werden sie bei der Neuanpflanzung in diesem Jahr durch heimische Bäume und Sträucher ersetzt. In die Berichtzeit fällt noch ein wichtiges Ereignis. Nach der Neuorganisation der Interessengemeinschaft der Kinzigpächter (IGK) im Jahr 1980 haben die Mitglieder der IGK-Vereine das Recht, die gesamte "Untere Kinzig" von Ahl bis zur Einmündung in den Main zu befischen. Die Fischereiwirtschaftsgenossenschaft "Untere Kinzig" wurde ebenfalls neu organisiert. Die Fischereirechte unseres Vereins wie anderer Vereine wurden in diese eingebracht und sind dadurch gleichzeitig deren Genossen. Der ASV besitzt umgerechnet rund 13 % der Fischereirechte der "Unteren Kinzig" mit Sitz und Stimme. Von der Kinzig ist noch zu berichten, daß wir infolge eines Fischsterbens im Jahr 1978 hart getroffen wurden. Gegen den Verursacher haben wir geklagt und durch Gerichtsentscheid eine Entschädigung erhalten. Anläßlich des Weiterbaus der Autobahn A 66 wurde die Kinzig bei Wirtheim begradigt und wir verloren dadurch Fischereirechte. Hierfür erhielten wir eine Entschädigung von ca. DM 18.000,-. Unsere Altärme Meerholz und Kaltenborn wurden saniert und an verschiedenen Stellen der Kinzig sogenannte Fischtreppen gebaut.

Im Jahr 1977 wurden die Stadtweiher in Frankfurt in der Obermain-und Bockenheimer-Anlage von der Stadt Frankfurt/Main zur Bewirtschaftung und Pflege gepachtet. Die Weiher werden mit Jungfischen besetzt und in regelmäßigen Abständen abgefischt. Die fangreifen Karpfen, Schleien, Hechte und sonstige wurden in unsere Seen in Ro-denbach eingebracht. Zu erwähnen ist noch unsere Aufnahme in den Förderkreis des Sportamtes der Stadt Frankfurt im Jahr 1984, die unsere Jugendarbeit mit einem jährlichen finanziellen Zuschuß unterstützt. Zum wirtschaftlichen Teil ist folgendes zu sagen: Aus der jährlichen Bilanz ist zu ersehen, daß der Verein finanziell gesund ist. Die Einnahmen sind deutlich höher als die Ausgaben, sodaß wir in den letzten Jahren Rücklagen vornehmen konnten. Dies hat uns auch in die Lage versetzt, jährlich DM 40.000,- für Besatzmaßnahmen unserer Seen, des Krebsbaches und der Gersprenz zu tätigen. Die Buchhaltung sowie die Mitgliederverwaltung ist seit 1984 auf EDV übernommen und somit geordnet. Beitragsrückstände bestehen so gut wie keine. Das letzte Vierteljahr hundert war geprägt von der Sorge um unsere Gewässer und deren Fauna und Flora. Aus diesem Grund ist in der Chronik nur wenig über unser Hobby, dem Angeln, Angelwettbewerben und Vereinsfesten nachzulesen. Doch sie haben stattgefunden. Zu den jährlichen gut besuchten und beliebten Veranstaltungen gehörten das An- und Abangeln, sowie die Seefeste, an denen auch befreundete Angelsportvereine teilnahmen. Für die Vereinsjugend wurden Pfingsttreffen an unseren Seen und mit Jugendgruppen anderer IGK-Vereine an der Kinzig und an der Gersprenz veranstaltet. Diese Treffen dauerten jeweils mehrere Tage. Übernachtet wurde in Zelten. Neben fortbildenden Vorträgen zu Gewässer-, Arten und Naturschutz kam auch das Angeln im Wettstreit der Jugendlichen nicht zu kurz. Die Vorträge sowie andere Jugendtreffs fanden jeweils in unserem Vereinsheim statt. Der größte Teil unserer Vereinsgewässer liegt im Landschaftsschutzgebiet Kinzigtal, das in erster Linie zur Erholung der Menschen dient. Die Flucht vor dem Lärm und das Verlangen nach Ruhe werden in dem Maße zunehmen, wie die Technik fortschreitet. Durch gewonnene Freizeit wird der Hang nach Freizeitgestaltung sich weiter verstärken. Wir Angler sind schon immer Naturschützer, und wir müssen den festen Willen haben, diese Stätten der Erholung zu erhalten, die uns unsere Gewässer bieten, damit wir körperlich, geistig und seelisch gesund bleiben oder gesunden können.

Am 12. Mai 1989 fand die Feier aus Anlaß des 75-jährigen Bestehens des Angelsportverein Frankfurt/Main-Sachsenhausen e. V. gegr. 1914 statt. Die Feier wurde würdig begangen im Saal des Bürgerhauses im Riederwald.

Am 19. und 20.07.2014 findet nun im Rahmen eines großen Sommerfestes das 100-jährige Jubiläum statt.

Der ASV als einer der größten Angelsportvereine in Hessen, ist sich der Aufgaben bewußt, die in der Zukunft auf ihn zukommen. Wir wollen dankbar der Erfolge gedenken, die wir uns zurückliegend erarbeiten konnten. Wir wollen an dieser Stelle all den Mitgliedern und Vorständen für selbstlosen Einsatz danken, der zu diesen Erfolgen beigetragen hat, und wir wollen ferner unser Vertrauen auf die Bereitschaft zur Mithilfe unserer Vereinsmitglieder setzen, damit der Gedanke bleibt und fortlebt: VEREIN - das heißt vereint sein - etwas gemeinsam tun!

Petri Heil!

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